Ein kleiner Ausflug zu Haarseifen, denn viele Leute haben sich sooooo sehr an ihr Shampoo gewöhnt.
Haarseife ist ein natürliches Produkt – eben eine Seife aus Pflanzenölen hergestellt - das den meisten Menschen hervorragend bekommt. Wie bei den Pflegeseifen erhält das Haar durch den natürlichen Glyzeringehalt, der beim Verseifen entsteht, beim Waschen zusätzliche Feuchtigkeit, macht aber dennoch richtig sauber. Da Seife das natürliche Haarfett nicht restlos beseitigt, wie die meisten Shampoos, brauchen die meisten nach einer Shampoowäsche nicht einmal Conditioner. Dies ist abhängig vom Rückfettungsanteil der Seife. Die Haarseife ist basisch, aber gerade das soll dafür sorgen, dass sich die Schuppenschicht des Haares bei der Berührung mit Seife reflexartig zusammenzieht und somit nicht ausgelaugt wird. Zur Neutralisation kann man aber auch einfach danach eine saure Rinse ( 1 - 2 EL Zitronensaft oder Essig auf 1 Liter Wasser ) auftragen und ausspülen. Haarseife ist weniger überfettet als Pflegeseife. Damit das Haar glänzt und sich ein feiner Schaum bilden kann, ist häufig viel Rizinus- und/oder Kokosöl drin. In vielen Haarseifen formuliert man zusätzliche Öle, Kräuterextrakte, Hopfen und ätherische Öle ein, die positive Auswirkungen auf die Haare haben sollen. Auch speziell für bestimmte Haarprobleme (Schuppen, trockene/fettige Haare, empfindliche Kopfhaut...) kann man spezielle Zutaten für Haarseifen zusammenstellen.
Angewandt wird die Seife, wie man es von Seife eben gewohnt ist. Entweder vorher einen Schaum mit den Händen erzeugen und ins Haar einmassieren oder die Haarseife kreisförmig über das Haar bewegen und so einseifen oder, oder ...
Einseifen kann man je nach Haar.- oder Hauttyp einmal oder mehrmals, Zeichen ist der Schaum, es sollte sich ein ordentlicher Schaum bilden, sonst sind noch zuviel Fette auf der Kopfhaut oder im Haar.
Für trockenes Haar empfehlen wir eine Haarseife mit einer höheren Rückfettung, für fettiges Haar eine mit möglichst wenig Überfettung.
Nach dem Waschen gründlich ausspülen und ggf. mit einer Rinse neutralisieren. Hier muss man testen, 1. ob es notwendig ist und 2. was man verträgt, entweder eine Rinse aus Zitrone oder auch Essig. Dies kann insbesondere bei sehr hartem Wasser helfen, die Haare kämmbar zu machen.
Sind nach dem Waschen mit Seife weissliche klebrige Schüppchen in meinen Haaren oder meiner Haarbürste, ist dies die sogenannte „gefürchtete“ Kalkseife. Sie entsteht durch zu hartes Wasser. Ggf. hilft eine stärkere saure Rinse (die wieder ausgespült wird) oder nochmaliges Waschen nur mit heissem Wasser. Man sollte sich dann einen Entkalker in die Wasserleitung einbauen, weil ein solches Wasser nicht nur für die Spülmaschine gefährlich ist. (Wir kochen damit, trinken es und, und, und...) Mit weicherem Wasser klappt das Seifewaschen der Haare fast immer.
Eine Umstellung von den klassischen Shampoos auf Haarseifen macht in der Regel keine Probleme, dennoch sollte man bei der Umstellung möglichst bis zu drei verschiedene Haarseifen zur Verfügung haben. Bisher fettiges Haar kann durch die Haarseife diese „Eigenschaft“ aufgeben und man benötigt, um weiterhin gepflegte Haare zu haben, nun doch eine höher überfettete Haarseife. Gleichwohl kann man bei Anwendung von Haarseifen auch alle „normalen“ Haarpflegeprodukte in gewohnter Weise auftragen.
Interessant ist die Verwendung von Haar-Reinigern aus „natürlichen“ Rostoffen auch für die klassischen Produzenten von Haar-Pflegeprodukten geworden. So bieten mittlerweile mehrere Hersteller Shampoos aus natürlichen Rohmaterialien „ohne Konservierungsstoffe“ an.
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